Recht | 14.02.2018
Von Monika Hillemacher
In diesem Artikel:
Unternehmen:
Sal. OppenheimPersonen:
Josef Esch, Madeleine Schickedanz, Matthias Graf von Krockow
Schlussstrich unter dem Schickedanz-Prozess
Nach mehr als fünf Jahren macht die Justiz im Rechtsstreit zwischen Madeleine Schickedanz und Sal. Oppenheim den Deckel zu. Der letzte Akt ging still und leise über die Bühne.
Seit Dezember 2012 prozessierte Schickedanz gegen das Bankhaus, dessen ehemalige Chefs und den Vermögensberater Josef Esch. Rund 1,9 Mrd. Euro Schadenersatz forderte die Quelle-Erbin. Sie fühlte sich bei Investitionen in in zwei Oppenheim-Esch-Immobilienfonds falsch beraten. Die Fonds floppten, Schickedanz verlor einen Großteil ihres Vermögens.
Verzichtsurteil beendet den Prozess
Anfang vergangenen Jahres hatte Schickedanz sich mit 13 Beklagten außergerichtlich geeinigt. Nur der ehemalige Spitzenbankier Matthias Graf von Krockow machte den Vergleich nicht mit. Das zahlte sich aus: Klägerin Schickedanz hat inzwischen auf sämtliche Ansprüche gegen von Krockow verzichtet. Bereits vorige Woche erging vor dem Landgericht Köln ein Verzichtsurteil. Dieses kommt in der gerichtlichen Praxis selten vor.
Vor dem ungewöhnlichen Schritt hatten Schickedanz' Anwälte mündlich erklärt, ihre Mandantin gebe ihre Ansprüche auf, wie ein Gerichtssprecher bestätigte. Mitteilungen der Beteiligten gab es dazu nicht. Das Urteil bildet den Schlussstrich unter das mehr als fünf Jahre dauernde Verfahren.
Ob Schickedanz und von Krockow sich im Vorfeld außergerichtlich verständigten oder nun darüber verhandeln, blieb offen. Mit dem Urteil muss die Quelle-Erbin die Kosten des Rechtsstreits zahlen. Aus dem Vergleich mit den anderen 13 Beklagten konnte Schickedanz immerhin geschätzte 60 Mio. Euro mitnehmen. Weitere Millionen erwartet sie aus dem Verkauf ihres Immobilienportfolios, dessen Abgabe ebenfalls Teil des Vergleichs ist.
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